Jüdische Landgemeinden
Bis zu den Novemberpogromen 1938 hatte jüdisches Leben in den Dörfern südlich von Bamberg eine jahrhundertealte Tradition. Beginnend mit Aschbach im Westen reihten sich in südöstlicher Richtung Burghaslach, Vestenbergsgreuth, Schornweisach, Uehlfeld, Weisendorf und Kairlindach an. Im Norden kamen noch Adelsdorf mit dem großen Friedhof in Zeckern dazu. Nordwestlich von Adelsdorf befanden sich weitere Gemeinden in Mühlhausen und Reichmannsdorf sowie Burgebrach, Walsdorf, Lisberg und Trabelsdorf. In allen genannten Orten existierten jüdische Gemeinden mit eigenen Synagogen. Darüber hinaus gab es noch zahlreiche weitere Orte jüdischen Lebens.
Ehemalige jüdische Friedhöfe der Region
Jüdischer Friedhof Zeckern (LK ERH)
Wahrscheinlich im 14. Jh. als Bezirksfriedhof angelegt weißt er heute noch ca. 1500 erhaltene Grabsteine auf. In früherer Zeit sollen sich hier über 5000 Mazzewot (Grabsteine) befunden haben.
Jüdischer Friedhof Walsdorf (LK BA)
Der vermutlich im 16. Jh. angelegte Friedhof wurde von der städtischen Kultusgemeinde Bamberg genutzt. Ungefähr 1100 Grabsteine sind erhalten. Das Taharahaus ist im fränkischen Fachwerkstil erbaut.
Jüdischer Friedhof Aschbach (LK BA)
Um 1700 angelegt beherbergt der Friedhof ca. 350 Grabsteine. Das Taharahaus besteht aus zwei Räumen und einem überdachten Durchgang.
Jüdischer Friedhof Uehlfeld (LK NEA)
Die erste Beerdigung fand 1734 statt. Ungefähr 350 Grabsteine sind erhalten. Vom Taharahaus sind keine Spuren mehr vorhanden.
Jüdischer Friedhof Burghaslach (LK NEA)
Der erste Verstorbene der Kultusgemeinde wurde 1775 beigesetzt. Der Gute Ort beherbergt 205 Grabsteine.
Jüdischer Friedhof Reichmannsdorf (LK BA)
Der Friedhof wurde 1832 angelegt und bis 1908 genutzt. Erhalten sind 32 Grabsteine.
Fotografien der Friedhöfe: Kristina Fleischmann
Literatur: Johann Fleischmann, Mesusa 3. Die jüdischen Friedhöfe von Zeckern, Walsdorf, Aschbach, Uehlfeld, Mühlhausen, Lisberg, Burghaslach und Reichmannsdorf (Mühlhausen 2002)