Johann Fleischmann
Der Mühlhausener Maschinenbauingenieur Johann Fleischmann engagierte sich seit 1989 im Heimatverein Reicher Ebrachgrund und legte den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die jüdische Lokal- und Regionalgeschichte. Seine Nachforschungen brachten ihm weltweit Kontakte zu Menschen mit jüdischen Wurzeln und führten ihn bis nach New York.
1994 veröffentlichte Fleischmann sein erstes Buch über die jüdischen Gründer des Mühlhausener Kindergartens. Ein Jahr später rief er den Arbeitskreis „Jüdische Landgemeinden an Aisch, Aurach, Ebrach und Seebach“ ins Leben. Es folgten im zweijährigen Rhythmus neun Bände der Reihe „Mesusa – Spuren der jüdischen Vergangenheit an Aisch, Aurach, Ebrach und Seebach“ mit vielfältigen Beiträgen zur jüdischen Geschichte und Kultur. Auch wenn ein wechselnder Kreis von Autoren an den Bänden mitwirkte, war Fleischmann doch immer der zentrale Ideengeber und Motor des Projekts. Mehrere Bände der Mesusa-Reihe schrieb er ganz alleine.
Fleischmann erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter 2006 der „German Jewish History Award“ der Arthur-Obermayer-Foundation und 2010 das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Johann Fleischmann verstarb viel zu früh im Jahr 2013. Sein letztes, fast fertiges Buch, der 10. Band seiner Mesusa-Reihe, wurde 2016 posthum veröffentlicht.